In dem Moment, in dem du diese Zeilen zu Gesicht bekommst, hast du den schweren Start in den Alltag bereits geschafft. Unsere Mottoshirts riechen nicht mehr nach 10 Grüene-Minerale und 4 Gügügs, und das Fäger-Gwändli ist bereits eingesommert. Die ersten Guuggis wurden bereits gebadet, und die letzten körperlichen Nachwehen verarztet, auskuriert oder man jommeret wenigstens nicht mehr. Da wir für diese Zeilen etwas länger gebraucht haben, hast du vielleicht auch schon dein Osternest gefunden und wir haben uns bereits zwei mal in der Migros getroffen. Sorry!
Lass uns zusammen die vergangene Fasnacht Revue passieren lassen und noch einmal in Erinnerungen schwelgen. Fasnacht 2025, du kannst mir sehr gefallen.
Grundsteine
Das Fundament für eine erfolgreiche Fäger-Fasi legt man in den Tagen vor der Fasnacht. Die letzten Zelte sowie der gesamte Innenausbau für die diesjährige Fäger Fägete wurden von Montag bis Mittwoch gestemmt. Als Belohnung für einen speditiven und ohne Umstände gelungenen Aufbau durften wir der Einladung unseres langjährigen Mitglieds U.Z. aka VBP folgen und zusammen auf seinen 40. Geburtstag anstossen. Lagerfeuerromantik, Cervelat und Bier – Ueli, du weisst immer noch, wie man Feste feiert. Vielen herzlichen Dank! Vielen Dank auch, dass wir nach dem fünften Schlummerbecher doch noch gehen durften und es noch für ein paar Stunden Schlaf reichte.
Ein fulminanter Start
Pünktlich und top ausgeruht trafen wir uns in der Weid zur Tagwache. Den üblichen Sprint-Marathon (Weid – Märt – Rössli) meisterten wir gekonnt. Auf dem Rössliplatz angekommen, fand mit einem kurzen Platzkonzert der hiesigen Guggenmusiken die offizielle Eröffnung durch Zunftmeister Marco statt. Anschliessend verabschiedeten wir uns zurück in den Bergboden, wo uns ein Gaumenschmaus erwartete – vorbereitet von unseren beiden Hambis. Merci, Swalley und Noudi! Ihr habt sowieso eine astreine Hambi-Fasi abgeliefert!
Fertig geschminkt absolvierten wir zum Fasistart mehrere Ständlis. Zuerst wohl das wegtechnisch mühsamste, aber emotional wertvolle Spitalständli. Darauf folgten die beiden Banken LUKB und Valiant und zu guter Letzt der Auftritt bei den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern auf dem Rössliplatz. Sprudelnd vor Elan verabschiedeten wir uns in Richtung des ersten Highlights der Fasnacht. Die wohl steilste Guggenbühne der Welt wartete an der Explo in Ruswil auf uns. Das gewohnt weitläufige Areal erstreckte sich vom Dorfkern Rusmus bis hin zum Rottalcenter.
Da die uns zugeteilte Auftrittszeit (spät) hinblicklich der bevorstehenden Fägete (un)vorteilhaft schien, wurde taktiert. Verschiedene Varianten wurden getestet: ZWM – Zwischenwassermethode, NBS – Nur Bier saufen oder die allseits beliebte FINEIJ – Fasi ist nur einmal im Jahr, olé olé olé usw.
Wie auch immer – den Teilnehmenden scheint der Start in die Fasi gelungen zu sein. Und der Vollständigkeit halber: Unser Auftritt auf der Steilbühne zur späten Stunde zauberte nicht nur den mitgereisten Fäxx sondern auch allen anderen Zuhörenden ein Strahlen ins Gesicht. Fotos vom Schmudo
Fäääääger Fääääägete
Freitag, 18:00 Uhr. Die Frisuren sitzen. Das Nastüechli ist gespannt. Die ersten Helfer sind da. Die Guggen sowieso. Unsere Gäste im Anmarsch. Na, was sollen wir zum Rest noch schreiben? Es hat ordali gebolet. Ob auf der Guggenbühne, im Bravo Hits oder in der guten alten 5-Star – überall wurde gefeiert, was das Zeug hielt.
Herzlichen Dank an alle Besuchenden, die Behörden und Anwohnenden sowie an unser OK für die tadellose Organisation. War geil und hat Spass gemacht! Fotos Fägete
Fasisamstig
Du bist nun über 32 Stunden wach. Du bist müde. Dein Kopf ist leer. Du hast verdammt Durst. Du weisst nicht mehr, ob du ein Weidfäger oder ein Ragetli bist. Und dann endlich hallen DIE Worte aus OK-P’s Mund: „Sooo!“
Die ausgeleierten Arbeitshosen werden durch die schnittigen Weid-Fever-Schlaghosen ausgetauscht. Auf die „natürlich“ sicherheitskonformen Stahlkappenschuhe folgen kunterbunte Discotreter. Jaja – der Wechsel ins Tenue Vergnügen ist ein waschechter Genuss, den nur ein Fäger oder Fäxx so richtig versteht.
Ziemlich rassig trafen wir uns am Fasisamstag im Räbe, um die ersten Geschichten und Legenden von der diesjährigen Fägete zu besprechen. Die Koreas und 50er-Nägel gingen wie von selbst runter und auch die Visagen wurden peu à peu wieder verschönert. Vor der abendlichen Einladung der Chänubotzer zu ihrem Jubiläum machten wir einen Abstecher in die Christliche Kirche in Wolhusen, wo wir einen kurzweiligen Gottesdienst mitgestalten durften. Zur Belohnung wurde uns von der Kirchgemeinde Wolhusen ein Punsch kredenzt. Amen.
So, let’s fetz! Angekommen auf dem Rainheim-Areal gab es kein Halten mehr. Die Stimmung war äusserst ausgelassen und einer Ekstase nah. Wir feierten die Fasnacht, die Chänubotzer für ihr 35-jähriges Bestehen und am wichtigsten, uns selbst. Fägerlike ;)
Der Auftritt: standesgemäss souverän und schön am Chänubotzerball. By the way, sämtliche Guggenauftritte sind auf YouTube exklusiv von Andy Roth zur Verfügung gestellt (Link). Die meisten haben sich schon lange ins Bett verabschiedet. Doch zwei Waghalsige schnappten sich den geteilten Festsieg und halfen tatkräftig beim Räumen mit. Man munkelt, dass die beiden Herren im Abbauplan nächstes Jahr einen fixen Startplatz erhalten.
Nun ja – danke für die Einladung und herzlichen Glückwunsch, Chänubotzer! Fotos Fasisamstag
Veni – Vidi – Eingeschlafen
Bereits um 10:00 Uhr startete unser heiliger Sonntag mit dem SchmiTri. Wahrlich ein Frühstück für Champions. Die ersten Kaltgetränke kredenzt und geschminkt – mit anderen Worten: den Helm zweimal lackiert und ready fürs benachbarte Ruswil.
Die Rottalschränzer luden bereits zu ihrem 55-jährigen Bestehen und feierten dies im Rahmen des Ruswiler Fasnachtsumzuges. Unter dem Motto „Veni – Vidi – Celebramos“ verwandelten die RTS das Areal um die MZH in ein ehrwürdiges Colosseum, von dem Cäsar, Brutus oder Asterix träumen würden.
Zuvor rief aber die Arbeit. Der Umzug startete auf der Hellbühlstrasse auf Höhe des Imbisses – was für viele nicht ungelegen kam. Mit der Nr. 48 starteten wir ins Rennen. Die Piste war nicht mehr taufrisch und die vielen Vorfahrer machten sich bemerkbar. Dank unserer Routine konnten Einfädler und Innenskifehler mit Bravour vermieden werden. Das wohlverdiente Ziel MZH wurde erreicht und ein kurzes ZwiBi durfte genehmigt werden.
Eine grosse Schar an Fägern zog es automatisch in die weitläufige Kaffeestube, die von uns kurzerhand in eine Stand-Bar umfunktioniert wurde. Die Stimmung war prächtig und die Hütte voll. Die dort grandios aufspielende Kleinformation entschied sich kurzerhand, ihren Tubanisten mit Schürmeier zu ersetzen. Naja…
Wie ihr seht – wir hatten einen gehörigen Spass an diesem Nachmittag. Doch bei einem schienen die Kraftreserven aufgebraucht zu sein. Geiers Dänu, einer der beiden Durchmach-Piloten, schied mit tapferen 61 Stunden in der Kaffeestube ins Land der Träume aus. Verantwortungsvoll wurde der Bruder mit dem Taxi direkt nach Hause chauffiert. Da war es nur noch einer.
Die Zeit verging im Flug und schon stand unser Abendauftritt auf dem Programm. Wie man es für Ruswiler Verhältnisse gewohnt ist, wurde auch dieser auf der steilsten Bühne der Welt abgehalten.
Liebe Rottalschränzer, wir sind eurer Einladung sehr gerne gefolgt und bedanken uns für dieses römische Spektakel! Ich hätte gerne noch drei Bier mehr getrunken.
Etwa an dieser Stelle schied auch Bauchef Jösu aus dem Rennen aus. Mehr als 70 Stunden auf den Beinen. Bravo du Wahnsinniger. Fotos Fasisonntag
Güggügsmontag
Irgendwie wurde der Tag von Güggügsmontag kurzerhand in irgendetwas anderes umgetauft. Ich habe aber keine sozialen Medien und habe es wohl deshalb auch nicht begriffen – entsprechend bleiben wir beim alten Namen.
Von Gemeindehaus zu Gemeindehaus, wieder zurück in den Rebstock – gelungene Spurführung, Progi! Im Räbe dann jede Menge tolle Fägerzeit bei prächtigem Wetter. Parallel zur Einfränkler-WM der Grossen in der Krone gaben wir an der U21-EM unser Bestes. Bald sind auch wir bereit für die grossen Spiele.
Am Nachmittag durften wir zu Ehren des zünftigen Grafen am Bärtaliessen der Zunft auftreten. Ein schöner Auftritt – auch dank musikalischer Unterstützung der Fäxx-Zünftler. Der Graf bedankte sich mit ordentlich Bier, ausgeschenkt ebenfalls durch zwei Fäxx an der RöBa. Sehr fein. Herzlichen Dank!
Weiter ging’s in unserem Heimatquartier Weid mit einem schönen Ständli und leckeren Feuerteufeln. Herzlichen Dank an alle, die sich für dieses Ständli Zeit nehmen und in irgendeiner Form dazu beitragen. Jahr für Jahr kommen wir sehr gerne nach Hause!
Danach weiter nach Doppleschwand an den legendären Wahnsinssmäntig. Das PR-Team erinnert sich noch vage an einen späten, aber geilen Auftritt – inkl. Viva met devolaufe.
Zur Verbildlichung dieses denkwürdigen Tages und (nicht ganz) lückenlosen Abends sind die Bilder wärmstens zu empfehlen.
Besten Dank an die Schneckenzunft Wolhusen, die Bewohner des Weidquartiers und die Juungguuger Doppleschwand für diesen Mineter-Mäntig! Fotos Mineter-Mäntig
Güggügsdienstag
So lange durfte ich wohl noch nie ausschlafen (ohne dafür eine Runde zu bezahlen). Da wir alle Ständli bereits erledigt hatten, trafen wir uns zum 11-Schuss und Schminken im Räbe. Dort angekommen, zogen wir uns alle aus – nur zum Wiegen natürlich, denn die Krönung des Pirellis stand bevor (siehe Text Fasistart Knokker).
In einer klinischen, fast schon sterilen Umgebung wurde unter der Leitung des vorjährigen Gewinners, Schürmeier, jedes angefressene Gramm gewogen. In der darauffolgenden Carfahrt nach Sursee gab unser Pirelli ‘24 inbrünstig seinen Nachfolger bekannt. Niemand Geringeres als Hamburger Beni Schwaller (Swalley) konnte sich diesen sagenumwobenen Titel sichern. Beni, herzliche Gratulation! PS: Vergiss die Organisation für nächstes Jahr nicht. 😉
Angekommen in Sursee, wurden wir von Bombenwetter empfangen. Der Umzug verlief one-wall-free, sogar das mit dem Stop ‘n Go klappte. Die unzähligen strahlenden Kinderaugen (und die mühsamen Konfettis) machten diesen Umzug unvergesslich.
Angekommen am Ziel und durchnässt, gab es einen schnellen Imbiss (oder einen Pitcher Grüene-Mineral), bevor es schon zurück in die Heimat ging. Back in Wolhusen erwarteten uns die letzten offiziellen Programmpunkte. Die gesamte Wolhuser Fasnachtsszene versammelte sich auf dem Märtplatz, wo der Pöööög verbrannt wurde. Wenig später erklärte Zunftmeister Marco die Fasnacht offiziell als beendet. Nach den Abschlussauftritten und den 10× Nachfragen: “Möchemer no es Johr?” verschoben wir nach hinten ins Bad zum Abschlussapéro.
Also, von Seiten PR wäre es das – jedoch erreichten die Redaktion noch ein paar Nachsendungen:
Zum einen die Nimmersatten, die sich erneut auf den Weg nach Ebnet machten und sich den Smirnoff-Kisten widmeten. Zum anderen gewisse Hirn-Offs, die plötzlich mit Teiglingen bewaffnet die örtliche Bäckerstube unsicher machten. Besten Dank für diese Nachsendungen! Geschichten wie diese machen die Fasnacht zu dem was es ist - einfach nur abartig geil. Fotos Güdisdienstag
Wir sagen Dankeschön!
Merci, Chänubotzer und Schränzer, für die lustige und wertvolle Zeit zusammen und den gegenseitigen Support.
Danke an das Räbe-Team um Adi für die Verköstigung und das Beherbergen unserer Truppe.
Herzlichen Dank der Gemeinde Wolhusen und der ganzen Bevölkerung – speziell den Bewohnern des Bergbodens und der Familie Zihlmann. Ohne euer Wohlwollen und das Ertragen unserer kakophonischen Klänge wäre vieles einfach nicht möglich.
Zu guter Letzt: Danke an alle Fäger! Für die zahlreichen Geschichten, potenziellen Lefern, Begegnungen und Lacher – während, vor oder nach der Fasnachtszeit. Für die unzähligen Stunden zusammen: bei Proben, Vorbereitungen für das Fest, Wischen nach dem Fest oder einfach nur zum Beisammensein. Ihr alle macht den Brauchtum Fasnacht unwiderstehlich und lohnend, selbst hautnah zu erleben. Einfach nur gut für die Seele (und den Körper).
Und schliesslich: Danke an euch, treue Leser/innen. Wir machen jetzt eine kurze Pause – ab April werdet ihr wieder von uns hören.
Nächster Termin: Gemeinsame Auflösungsversammlung Grüenminerale und Wodka Club (kein Bericht).
Bis die Tage!
Euer PR-Team