Schränzerball & Ruggertreffen

Ein bisschen surreal fühlt es sich an. Schon fast musste die zweite Fasnacht in Folge dem Coronavirus weichen und doch sitzen bereits einige Fäger im Räbe, reden über vergangene Tage aber auch was auf sie zu kommen wird in den nächsten Tagen. Es ist Samstag, nein nicht irgendein Samstag. Es ist Schränzerball-Samstag!

Musik dringt aus der Kegelbahn im Untergeschoss. Folgt man der Musik riecht man auch die Schminkfarbe und es wird warm ums Herz. Mit der ersten Farbe im Gesicht kommt auch die freudige Fasnacht Stimmung auf. Immer mehr trudeln sie ein. Nicht wie gewohnt im Einheitsgewand, sondern bunt durchmischt, quasi eine Collage der letzten Jahre. Erinnerungen werden wach und eins ist sicher, ab jetzt werden auch wieder neue Geschichten geschrieben. Auch einige interessierte zukünftige Hamburger haben sich in der Heimstätte der Weidfäger eingefunden und dürfen das Schminken-Trinken miterleben.

 

Am frühen Abend macht sich der bunte, wilde Tross auf in Richtung Markt. Die ersten Guggenmusikklänge ertönen schon. Und dann ist er da, der erste Fasnachtsauftritt der Weidfäger seit einer gefühlten Ewigkeit. Mit viel Freude und Power wird am Monsterkonzert ein kleiner Vorgeschmack gegeben auf das was noch folgen wird.

 

Um zehn nach zehn Uhr dann der Auftritt. Primetime. Der Puls steigt. Die Menge tobt. Ekstase. Der Weg ist geebnet für eine lange Partynacht. Ob in der Kafistobe, im Partyzelt wie auch an der Aussenbühne, überall sind die wilden Fäger am Feiern. Noch denkt niemand an morgen. Doch auch die längste Partynacht nimmt immer ein Ende.

 

Am Sonntagmorgen das Schminken-Trinken Nummer zwei. Die einen etwas blass die anderen noch ziemlich viel Farbe vom Vorabend im Gesicht. Egal, das Schminkteam leistet beste Arbeit, so dass jeder Fäger wieder eine Falle macht. Nur bei Flönggu muss noch etwas mehr Farbe her als gewohnt. Danach tropft nicht nur das Gesicht, sondern auch die Sonnenbrille sieht so aus, als wäre er in einen Schneesturm gekommen.

 

 

Pünktlich steht der verlässliche Carfahrer Jerry wie eh und je vor dem Räbe. Auf nach Entlebuch ans Ruggertreffen! Nur das mit der Car-CD scheint dieses Jahr nicht so zu klappen. Jäno, dafür läuft die Spotify Playlist jeweils im Räbe (da-da-da-da-daaa-da, da-da-da-da-daaa-da).

 

In Entlebuch scheint der Wind niemanden zu stören. Vor zahlreichen Fasnächtler wird mit dem Monsterkonzert der Nachmittag eingeläutet. Bis zum abendlichen Auftritt dreht sich der lange Zeiger an der Uhr noch ein paar Mal im Kreise und die Fäger haben Zeit in der Kafistobe zu spielen, sich am Grill mit Entlebucher Spezialitäten zu Verpflegen oder einfach dem Barsonntag alle Ehre zu machen. Einige verschlägt es auch in die umliegenden Beizen. Kesche, der umtriebige Goalie vom heimischen FC Entlebuch begrüsst gleich alle Bahnhöfli-Gäste mit dem Megafon und wünscht allerseits einen schönen Sonntag. Schön ist er tatsächlich, dieser Sonntag, an dem man wieder die Zeit mit Freunden geniessen kann.

 

Immer mehr von der Guggenmusik aus dem Weidquartier treffen wieder auf dem Festareal in Entlebuch ein. Bereits jetzt wurden wieder etliche Geschichten geschrieben. Vor immer noch sehr viel Publikum wird dann auch der letzte Auftritt des ereignisreichen Wochenendes gespielt. Für einige ist dies auch schon der Abschluss für heute und sie machen sich auf den Heimweg, andere wollen die Möglichkeit, um nochmals so richtig Party zu machen nicht verpassen. Irgendwann geht es dann aber auch für die letzten nachhause. Es bleibt zu hoffen, dass dank dem Whatsapp-Status vom Fäger-Kassier auch der Anhänger sachgerecht für die kommenden Fasnachtstage abgestellt wurde.

 

 

Es bleibt Danke zu sagen. Danke Schränzer für eine weitere Ausgabe des legendären Schränzerballs. Danke Chräjemusig für ein wunderbares Ruggertreffen. 

 

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